Ein Campus der Atmen lässt

Unser Ziel ist es, den Campus offen, grün und heterogen aufzuwerten und so einerseits die nötige Anpassungsfähigkeit an zukünftige, heute noch gar nicht erkennbare Anforderungen zu sichern, andererseits den Campus zu einem attraktiven und aktiven Stadtteil für alle Bürger zu entwickeln, der als „guter Nachbar“ Stadt und Region bereichert – und zwar immer unter der Prämisse der Nachhaltigkeit und Klimaresilienz.

Agil und adaptiv

Der Campus heute bildet deutlich ab, wie sich über die Jahre die Anforderungen an gute Universitäts- und Klinikbauten geändert haben.  Darin sehen wir Qualitäten, die sich auch in die Zukunft entwickeln können –und schlagen daher vor, dass der städtebauliche Masterplan so offen gestaltet wird, dass auch unvorhersehbare Entwicklungen aufgenommen werden können in einem robusten Konzept, das Raum zum „Atmen“ lässt. Nur so kann die Attraktivität des Campus als Standort der Spitzenmedizin, der Exzellenz in Lehre und Forschung sowie der Innovation und Interaktion in Life Sciences und Naturwissenschaften auch langfristig gesichert werden.

Unsere Idee ist gleichzeitig, die Randbereiche des Neuenheimer Felds so zu gestalten, dass sie als Orte der Begegnung den Austausch mit den umgebenden Stadtteilen und Grüngebieten intensivieren. Wir schlagen einen differenzierten Städtebau vor, der beispielsweise die Berliner Straße zur urbanen Campusallee aufwertet, sich zum Handschuhsheimer Feld als grüne Terrassen präsentiert oder das Neckarufer als Erholungsgebiet zugänglich macht und nebenbei neuen Wohnraum schafft.

Tag und Nacht belebt

Der Campus und sein Umfeld ziehen viele unterschiedliche Nutzer und Aktivitäten an, die den Campus zu jeder Tages- und Nachtzeit beleben. Dazu gehören neben dem Universitäts- und Klinikbetrieb und den damit verbundenen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Einrichtungen der Botanische Garten, Sport- und Naherholungsanlagen sowie der Heidelberger Zoo. Fuß- und Radwege entlang des Neckars erfreuen sich reger Beliebtheit, genauso wie das benachbarte Handschuhsheimer Feld als Ort der Feldkultur. All diese Funktionen finden schon jetzt auf dem Neuenheimer Feld mit- und nebeneinander statt, könnten jedoch durch verstärkte Synergien noch wesentlich mehr voneinander profitieren.

Grün und gesund

Wir sehen den öffentlichen Raum als „Nervensystem“ der Entwicklung, der alle städtischen Elemente des Campus miteinander verbindet und diese Synergien ermöglicht. Jeder Städteraum im Masterplan ist so gedacht, dass eine Vielzahl an Nutzungen möglich wird. Denn die Plätze und Grünflächen sind nicht nur Attraktionen und Treffpunkte, sie bilden auch den wichtigsten Rahmen für das studentische Leben und den Wissenstransfer auf dem Campus. Die Grünflächen auf dem Campus tragen zu einer gesunden Umgebung für alle Nutzenden bei. L Luftverschmutzung wird reduziert und natürliche Verschattung wird geschaffen. Grüne Infrastrukturen verbessern lokale Mikroklimata und helfen die Entwicklung lokaler Hitzeinseln zu reduzieren. Eine verbesserte Aufenthaltsqualität und Unterstützung bei der Anpassung an Folgen des Klimawandels sind die Folge.  

Nachhaltig und innovativ

Die zukünftige Entwicklung des Campus Im Neuenheimer Feld entwickelt sich im Einklang mit dem Heidelberger Masterplan 100% Klimaschutz und der Agenda 2030 der Stadt. Das Energiekonzept stellt zum Erreichen der Klimaschutzziele für den Campus eine fundamentale Säule dar. Ziel der Entwicklung für den Masterplan im Neuenheimer Feld ist eine klimaneutrale Energieversorgung bis zum Jahr 2050 in Anlehnung an die Klimaschutzziele für Heidelberg – 100 % Klimaneutralität bis zum Jahr 2050. Das Neuenheimer Feld soll so umwelt- und klimagerecht gestaltet werden. Gleichzeitig wird die Aufenthalts- und Nutzungsqualität des Campus gesteigert und durch eine größere energetische Unabhängigkeit die Resilienz des Standorts zu verbessern.

Der Campus wird nach dem Konzept eines Ressourcenmetabolismus, im Einklang mit dem lokalen Kontext, entwickelt. Hierbei werden Energie-, Wasser-, Abfall-, Nahrungsmittel-, Ressourcen- und Mobilitätsinfrastrukturen als eng miteinander verbundene Kreisläufe betrachtet und gestärkt. Durch die Entwicklung eines Campus-Metabolismus können alle Gebäude und Nutzungen flexibel miteinander verbunden werden. Somit können Synergien und Effizienzsteigerungen der verschiedenen Infrastrukturen geschaffen werden. Die Einbindung von Energiepavillons hat zum Ziel die nachhaltigen Technologien des Campus offen, zugänglich und erfahrbar zu gestalten. Diese sind eng mit der Mobilitätsinfrastruktur verbunden.

Effizient und erschlossen

Zu der technischen Exzellenz des Campus gehört neben der Energieversorgung auch ein grünes Mobilitätssystem, das sich an allen Nutzergruppen ausrichtet und gleichzeitig flexibel genug ist, um sich an veränderte Anforderungen und Technologien anzupassen, kombiniert mit einem hocheffizienten Versorgungskonzept, das auf die bestehenden Qualitäten aufbaut.

Der Masterplan Im Neuenheimer Feld priorisiert und verbessert die Bedingungen für nachhaltige Formen der Fortbewegung – dazu zählen der öffentliche Nahverkehr und aktive Fortbewegung. Eine autofreie Kernzelle – ausgerichtet an Fußgängern und Radfahrern – unterstützt durch nach außen hin angelegte Verkehrs- und Parkzellen – führt zu einem dichten, durchlässigen und attraktiven Verkehrswegenetz der aktiven Fortbewegung auf dem Campus.