Konzeptvorstellung Ferdinand Heide

Konzept Städtebau
Unser Leitbild ist eine Wissenschaftsstadt am Neckar, eingebunden in das vorhandene
Verkehrsnetz und räumlich mit der Stadt und der Landschaft verwoben. Dichter – urbaner –
vernetzter – die Vision ist ein Campus mit zukunftsweisendem Charakter und auf Basis
klassischer städtebaulicher Qualitäten, die auch die besondere Qualität der Stadt Heidelberg
ausmachen.
Mit dem zusätzlichen Flächenanspruch von 800 000 qm, der Ausdruck der Wachstumsdynamik
im Hochschulbau und in der Klinikversorgung ist, können im Neuenheimer Feld vorhandene
Restflächen und viel zu breite Straßenräume aufgefüllt und mit Arrondierungen an
den Campus-Rändern zu einem dichten städtischen Gewebe geformt werden. Entlang der
Entwicklungsachsen des Campus entstehen neue Raumkanten. Die Nachverdichtung des
Campus sowie die Arrondierung nach Norden erfolgt nach dem Prinzip einer clusterartigen
Bündelung zusammenhängender Nutzungen und klar erkennbarer Quartiere. Diese Quartiere
und Cluster formulieren einerseits jeweils einen eigenen, andererseits im städtebaulichen
Zusammenspiel einen übergeordneten Rahmen, in dem eine bautypologische
Flexibilität bei der Umsetzung sicher gestellt wird. Der Campusausbau vollzieht sich entlang
von zwei Entwicklungsachsen. In Nord-Süd-Richtung wird die vorhandene Magistrale verlängert
und ausgebaut. In Ost-West-Richtung sind das die Eingangssituationen an der
Berliner Straße und die als „Grüne Mitte“ neu gestaltete „Campusmeile“.

Grüne Mitte , Campusmeile und Magistrale
Am Schnittpunkt dieser Entwicklungsachsen wird durch konsequente Nachverdichtung ein
platzartiger – mit großen Wasserflächen gestalteter – Raum aufgespannt, der das identitätsstiftende
Zentrum des Campus darstellt. Universität, Klinikum, pädagogische Hochschule
und forschungsnahe Einrichtungen haben hier ihre Adressen und fassen als neue
Randbebauungen den öffentlichen Raum, in dessen Mitte die Seilbahn emissionsfrei und
geräuschlos „einschwebt“. In den Erdgeschosszonen befinden sich alle Eingangsbereiche,
öffentliche Nutzen, Gastronomie und publikumsnahe Einrichtungen.
Trotz der Flächenknappheit ist es für den Campus Neuenheimer Feld ein Idealfall, dass
bereits ein gewisser Nutzungsmix über die reine Hochschul- und Kliniknutzung hinaus vorhanden
ist: Der Zoologische Garten, das Schwimmbad, die Sportanlagen sowie das Wohnen
für Studierende und Pflegepersonal bedeuten für die Wissenschaftsstadt attraktive Ergänzungen
und Wochenendnutzungen.
Selbstverständlich spielen bei der Erweiterung der sensible Umgang mit dem Ort und seinen
natürlichen Ressourcen eine große Rolle: das Handschuhsheimer Feld, der Neckar, das grüne Ufer, der botanische und der pädagogische Garten etc. Die neue Stadtstruktur reagiert
daher insbesondere an Ihren Rändern auf das angrenzende Grün.

Konzept Ausbau des ÖPNV
Das Neuenheimer Feld ist bereits heute – zukünftig und nach dem Ausbau umso stärker –
völlig unzureichend erschlossen. Der Überlastung kann strukturell nur durch den Ausbau des
ÖPNV-Netzes entgegengewirkt werden. Es muss ein Angebot geschaffen werden, das eine
größtmögliche Akzeptanz findet. Lediglich Andienungen, Einsatzfahrzeuge sowie ein Teil
des ambulanten Klinikverkehrs bilden als motorisierter Individualverkehr eine Ausnahme.
Die Seilbahn ist als geräuschloses, emmisions- und staufreies Verkehrsmittel die ideale
Ergänzung des Straßenbahnnetzes und erübrigt eine 5. Neckar-Brückenquerung, die den
Naturraum stark beeinträchtigen würde.
Unser neues ÖPNV-Netz geht zunächst von einer festen Größe – der neuen Seilbahn vom
S-Bahnhof Pfaffengrund zur Berliner Straße – aus. Diese Strecke mit 3 Zwischenhalten legt
die Seilbahn in ca. 10 Minuten zurück. Dabei kann sie bei engster Taktung, Maximalauslastung
und einer Kabinenkapazität von ca. 20-25 Personen pro Stunde maximal 3000
Personen in eine Richtung befördern. Ergänzt und optional modifiziert wird dieses Netz
durch eine weitere Ost-West-Trasse in der Tiergartenstraße, die sowohl als Seilbahn als
auch als Straßenbahnlinie ausgebildet werden kann. Zusätzlich zu o.g. Trassen könnte auch
die von uns ursprünglich angedachte direkte Seilbahnanbindung an den Hauptbahnhof
weiterverfolgt werden.

 

Seilbahn
Der Anfangs- und Endpunkt der Seilbahn ist die Station „Park und Ride HUB / S-Bahnhof
Pfaffengrund“, ein Parkhaus, das mit einer Kapazität von mindestens 4000 Stellplätzen und
einer direkten Autobahnanbindung der ideale Umsteigepunkt aus der Region ist. Eine direkte
und schnelle Verknüpfung zur S-Bahn aus der Region und ist durch die Höhenlage der
Station auf + 8,00 m gegeben. Die Station „SRH Campus“ fährt den Campus der Privat-
Universität an. In einem der ohnehin neu zu errichtenden sechs Hochhäusern der SRHUniversität
könnte die Seilbahn in das Obergeschoss eines hybrid genutzten Neubaus
einfahren. Die erste Station im INF “Kinderklinik“ liegt zwischen Sportflächen und Klinikring.
Sie wird entweder als Umsteigestation von zwei Seilbahnlinien (Y-Konzept) oder als
Umsteigestation von Seilbahn zur Straßenbahn ausgebildet. Die Station „Campus Mitte“ ist
der neue Hauptzugang des ÖPNV ins Neuenheimer Feld. Mit Seminar, Tagungs- und
Ausstellungsflächen soll wir sie zusätzlich all die Funktionen des Neuenheimer Felds aufnehmen,
die mit Ausstellungen, Veranstaltungen, Schulungen etc. den Kontakt zwischen den
Bürgern und den „Forschern“ herstellen. Die Umsteigestation „Technologiepark“ mit der Straßenbahn in der Berliner Straße liegt achsial über den Straßenbahngleisen. Mit Aufzug
oder einer Freitreppe gelangt man jeweils direkt auf die Bahnsteige der Seilbahn. Die
optionale Station Hauptbahnhof in einem Baufeld in Nachbarschaft zum Hauptgebäude des
Bahnhofs ermöglicht das Umsteigen von der Fernbahn/ICE Trasse. Entlang des Bahnsteiges
1 wird eine Verlängerung der Pasarelle mit Peoplemover auf der Ebene + 7m vorgesehen,
die als Brückenquerung über die Bahnsteige und als Hauptverteiler bereits vorhanden ist.