FAQ

Warum braucht es ein Masterplanverfahren Im Neuenheimer Feld?

Das Neuenheimer Feld hat sich in den vergangenen Jahrzehnten hoch dynamisch entwickelt. Dort sind rund 22.000 Beschäftigte tätig, hier studieren rund 16.000 junge Menschen und leben rund 3.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Diese Zahlen sind in den letzten Jahren stets gestiegen. Hinzu kommen die Besucherinnen und Besucher des Zoos, des Tiergartenbads und der Sportstätten. Diese Entwicklung bringt auch Probleme für Verkehrs- und Bauprojekte mit sich.

Um dem Status als renommierte Stadt der Wissenschaft auch weiterhin gerecht zu werden, muss das Areal für die Zukunft neu betrachtet und geplant werden. Einrichtungen und Institute brauchen Raum zur Entfaltung. Nur so kann das enorme Potential von Wissenschaft, Forschung und Medizin weiterentwickelt werden.

Das Masterplanverfahren Im Neuenheimer Feld soll auf beispielgebende Art und Weise die Qualitäten als Campus und als Stadtquartier zu einem urbanen Wissenschaftsareal verknüpfen.

Was sind die Inhalte des Masterplanverfahrens Im Neuenheimer Feld?

Das Masterplanverfahren soll als gemeinsames Entwicklungskonzept der Universität Heidelberg, des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Heidelberg eine Perspektive für die künftige Entwicklung der Universität und des Universitätsklinikums sowie der weiteren Nutzer im Neuenheimer Feld darstellen.

Stadt, Land und Universität wollen mit Hilfe des Masterplanverfahrens Im Neuenheimer Feld:

- der außerordentlich hohen Bedeutung des weltweit vernetzten und renommierten Wissenschaftscampus für Stadt und Region gerecht werden,

- weitere Qualifizierungs- und Wachstumspotenziale für die kontinuierlich hohe Entwicklungsdynamik im Neuenheimer Feld erschließen,

- das Gebiet als Teil der Heidelberger Typenreihe von Wissenschaftsquartieren mit je spezifischen städtebaulichen Qualitäten, Funktionen und Milieus betrachten,

- die bestehenden Ansätze und Potenziale einer Vernetzung mit der Stadt und einer Integration in die Stadt weiterentwickeln und

- den aktuellen Stand des Wissens über Campusentwicklungen im In- und Ausland einbeziehen.

Wann wurde das Vorhaben beschlossen?

Der Gemeinderat hat am 23. Juli 2015 beschlossen, dass die Stadt gemeinsam mit der Universität unter Einbindung aller weiteren Akteure ein Masterplanverfahren einschließlich der verkehrlichen Erschließung erarbeitet.

Wie ist der aktuelle Bearbeitungsstand?

Am 17. Oktober 2018 haben die Planungsteams ihre ersten Überlegungen für das Gebiet Im Neuenheimer Feld/Neckarbogen vorgestellt (Stufe 1). Diese wurden danach zu Ansätzen für Entwicklungsperspektiven weiterentwickelt (Stufe 2). In der Stufe drei wurden diese zu Entwicklungsperspektiven verdichtet (Stufe 3). Zu allen drei Stufen gab es jeweils eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung, mit öffentlichen Veranstaltungen und Sitzungen des Forums sowie einer Online-Beteiligung. Im Juli 2020 hat der Gemeinderat beschlossen, mit zwei konkurrierenden Planungsbüros - ASTOC und Höger - die Entwicklungsperspektiven weiter zu vertiefen. Damit ist das Masterplanverfahren in die sogenannte Konsolidierungsphase eingetreten. Voraussichtlich ab dem Jahreswechsel 2021/2022 können die Entwürfe in den Bezirksbeiräten und gemeinderätlichen Ausschüssen diskutiert werden. Start der abschließenden Masterplanphase ist dann voraussichtlich im ersten Quartal 2022.

Wie hoch sind die Kosten für den Prozess?

Für das Planungs- und Beteiligungskonzept war ursprünglich ein Kostenrahmen von rund 1 Million Euro vorgesehen, davon je etwa 500.000 Euro für die Stadt Heidelberg und für das Land Baden-Württemberg.
Die prognostizierten Gesamtkosten fallen nun jedoch höher als ursprünglich geschätzt aus. Sie liegen für Stadt und Land aktuell bei rund 2,36 Millionen Euro. Grund hierfür ist vor allem die Ausweitung des Verfahrens: Der Gemeinderat hat im Juli 2018 beschlossen, das Masterplanverfahren um ein Jahr zu verlängern – damit gehen zusätzliche Abstimmungstermine, ein umfangreicheres Projektmanagement und eine umfangreichere Öffentlichkeitsbeteiligung einher. Auch dass die Anzahl der Planungsansätze später als ursprünglich vorgesehen reduziert wird, verursacht zusätzliche Kosten.

Wann ist die Umsetzung geplant?

Der Beschluss über das Beteiligungskonzept sowie die Art des Planungsprozesses wurde vom Gemeinderat im Oktober 2016 gefasst. Aus den Zielkonzepten wird ein Masterplanverfahren entwickelt und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Das Masterplanverfahren soll als Grundlage für die dann zu erstellenden Bebauungspläne dienen.

Welche Gebiete sind betroffen?

Das Masterplanverfahren betrifft neben dem Heidelberger Stadtgebiet speziell die Stadtteile Handschuhsheim, Neuenheim sowie Wieblingen.