Kurzfristige Verkehrsmaßnahmen Neuenheimer Feld sind Thema im Verkehrsausschuss

Um die Erreichbarkeit des Neuenheimer Feldes kurzfristig zu verbessern, hat der Gemeinderat im März 2019 ein Paket mit insgesamt 27 Punkten geschnürt. Darunter finden sich verschiedene Maßnahmen zur Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs, aber auch zur Radverkehrsförderung und Verbesserung des Verkehrsflusses auf dem Campus. Der Fortschritt dieser Maßnahmen wird am Mittwoch, 27. November 2019, im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss vorgestellt.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Mit den kurzfristigen Verkehrsmaßnahmen sind wir bereits auf einem guten Weg. Aber all diese Provisorien werden nicht ausreichen, um die Staus im und um das Neuenheimer Feld dauerhaft einzudämmen. Deshalb arbeiten wir mit Nachdruck am Masterplanverfahren. Diesen Donnerstag findet die nächste öffentliche Veranstaltung statt. Hier werden die Verkehrskonzepte der vier Planungsbüros auf den Prüfstand gestellt. Ich lade alle Interessierten herzlich ein, an der Veranstaltung teilzunehmen und sich zu beteiligen.“

Die öffentliche Veranstaltung zum Masterplanverfahren Im Neuenheimer Feld findet am Donnerstag, 28. November, ab 18 Uhr in der Aula der Neuen Universität statt. Hier werden die Prüfergebnisse für die Verkehrskonzepte der Planungsbüros vorgestellt. Die Büros hatten in der ersten Jahreshälfte vier Entwürfe samt Verkehrskonzepten für den Campus vorgelegt. Ein externer Gutachter hat diese Verkehrskonzepte nun auf den Prüfstand gestellt. Die Frage war: Halten die Konzepte der Entwicklung im Neuenheimer Feld stand? Kommen sie mit dem heutigen und künftigen Verkehr zurecht? Auch eine erste klimaökologische Betrachtung der Entwürfe wird Thema der Veranstaltung sein.

Kurzfristige Verkehrsmaßnahmen – einige Schlaglichter

  • Bereits umgesetzt sind zum Beispiel die Verlängerung der Linie 29 vom Bismarckplatz zum Technologiepark und die Verlängerung der Linie 37 zum Hauptbahnhof. Weiterverfolgt wird auch die Verlängerung der Straßenbahnlinie 24 bis Weinheim: Die Prüfung hierzu läuft noch, die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) hat die Umlandgemeinden um eine Stellungnahme gebeten.
  • Um die Stauursachen für den Verkehr zur Berliner Straße zu beseitigen, soll an der Ausfahrt Kirschnerstraße ein dritter Fahrstreifen als Bussonderfahrstreifen angefügt werden. Die Umsetzung ist in mehreren Bauabschnitten vorgesehen. Für den ersten Abschnitt – die Verbreiterung des Hofmeisterwegs und die Aufweitung der Jahnstraße – liegt bereits eine Vorplanung vor.

  • Um die Engstelle für den Busverkehr im Hofmeisterweg zu beseitigen, soll in Höhe der alten Kinderklinik der Grünstreifen zurückgebaut werden. Der westliche Abschnitt wird noch im Dezember 2019 von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Mannheim und Heidelberg umgesetzt. Der östliche Abschnitt soll gleichzeitig mit dem ersten Bauabschnitt Kirschnerstraße, der Verbreiterung des Hofmeisterwegs erfolgen.

  • Für die Ampeln im Bereich Kopfklinik ist die Nacht- und Wochenendabschaltung eingeführt.

  • Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH plant die Haltestellen Zoo, Uni-Campus (Fahrtrichtung Westen), Medizinische Klinik (Fahrtrichtung Osten) und Jugendherberge (Fahrtrichtung Westen) mit Fahrkartenautomaten auszurüsten. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt rund 212.000 Euro. Der Haupt- und Finanzausschuss wird am 4. Dezember über die Kostenübernahmevereinbarung entscheiden.

  • Die Stadt Heidelberg hat in der Tiergartenstraße zwischen Im Neuenheimer Feld und dem Springer-Verlag Parkverbote eingerichtet. Die Planungen für einen Gehweg im Bereich Klausenpfad bis zum Verlagsgebäude sind beauftragt.

  • Die Parkraumbewirtschaftung im Campus soll ausgeweitet werden. Hierzu finden Gespräche der Stadt Heidelberg mit Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Mannheim und Heidelberg, statt. Die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hat im Juli 2019 per Schreiben mitgeteilt, dass das Ministerium eine Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung auf alle Liegenschaften im Campus befürwortet und dass sie eine entsprechende Initiative anstoßen will.

  • Stadt Heidelberg und Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Mannheim und Heidelberg, wollen 500 überdachte Fahrradabstellplätze an den Straßenbahnhaltestellen in der Berliner Straße schaffen. Sie sollen während des Sommersemesters 2020 umgesetzt werden.

  • VRN-Nextbike plant ein Pilotprojekt „Business Bike Neuenheimer Feld“. Ziel ist es, dass die Arbeitgeber im Neuenheimer Feld für eine bestimmte Anzahl an Mitarbeitern ein Nextbike-Kontingent zu erwerben und dieses ihren Mitarbeitern zur Verfügung stehen. Entsprechende Gespräche mit den Arbeitgebern laufen. Die Stadt Heidelberg plant, für einen noch festzulegenden Pilotzeitraum die Kosten für den Arbeitgeberanteil zu übernehmen.