Zweite Stufe der Atelierphase ist abgeschlossen: Acht Varianten werden zu vier Entwicklungsperspektiven

Das Masterplanverfahren Im Neuenheimer Feld / Neckarbogen hat das nächste Etappenziel erreicht. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 9. Mai 2019 einstimmig bei zwei Enthaltungen beschlossen, welche Lösungsansätze in der bevorstehenden dritten Stufe des Planungsateliers weiterbearbeitet werden sollen.

Kurz gesagt bleiben dabei alle vier Planungsbüros im Rennen. Sie hatten bisher jeweils zwei Entwicklungsvarianten erarbeitet. Nun sollen sie ihre Ideen jeweils in einem Entwurf zusammenfassen. Dadurch verringert sich die Zahl der Varianten in der nächsten Stufe des Verfahrens von acht auf vier.

Welche der Lösungsansätze dabei weiterverfolgt werden sollen, wurde von den Projektträgern Universität, Land und Stadt, von lokalen und externen Expertinnen und Experten sowie im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung erarbeitet. Dieser umfangreiche Katalog wurde vom Gemeinderat im Zuge seines gestrigen Beschlusses bestätigt. Die Aufstellung enthält zu jedem Lösungsansatz die Bewertungen der drei Projektträger, der Expertinnen und Experten sowie die Einschätzungen im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung.

Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner erklärt hierzu: „Das bisherige Verfahren hat bereits jetzt sehr viel erreicht. Alle Entwürfe kommen mit den heutigen Baufeldern aus, keiner greift in das Handschuhsheimer Feld ein. Das hat viele Ängste gebannt. Gleichzeitig haben die Planungsbüros aufgezeigt, wie attraktiv das Gebiet für alle Nutzerinnen und Nutzer entwickelt werden kann. Das sind starke Perspektiven, an denen wir jetzt weiterarbeiten, damit diese Zukunftsbilder bald Realität werden.“

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer sieht das Verfahren nach dem Gemeinderatsbeschluss auf gutem Wege: „Zwischenstopp, Durchatmen. Nun fertigen die Planungsbüros ihre Meisterstücke. Dabei rückt der Verkehr verstärkt in den Vordergrund. Mein Wunsch: Bleiben Sie visionär!“

Finanzstaatssekretärin Gisela Splett sagte dazu: „Für das Land sind klare und planungsrechtlich gesicherte Entwicklungsperspektiven wichtig. Nur so können wir wirtschaftliche und langfristig tragfähige Investitionskonzepte für den Wissenschaftscampus Heidelberg entwickeln. Die Grundlagen dafür erwarte ich aus dem Ergebnis des Masterplanverfahrens.“

Der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, betont: „Wir haben uns gemeinsam mit den Heidelberger Bürgern auf den Weg gemacht, in großer Transparenz und Offenheit die Zukunft des Neuenheimer Feldes zu diskutieren und abzustimmen. Ziel muss es sein, einen modernen Campus mit Entwicklungsperspektiven für die Wissenschaft zu gestalten, der die besten Bedingungen für unsere international herausragenden Natur- und Lebenswissenschaften bietet.“

Daneben hat der Gemeinderat den aktualisierten Kostenrahmen für das Masterplanverfahren beschlossen. Die prognostizierten Gesamtkosten fallen höher aus als ursprünglich geschätzt, sie liegen aktuell für Stadt und Land zusammen bei rund 2,36 Millionen Euro. Grund hierfür ist vor allem die Ausweitung des Verfahrens: Der Gemeinderat hatte im Juli 2018 beschlossen, das Masterplanverfahren zu verlängern – damit gehen zusätzliche Abstimmungstermine, ein umfangreicheres Projektmanagement und eine umfangreichere Öffentlichkeitsbeteiligung einher. Auch dass die Anzahl der Entwurfsvarianten später als ursprünglich vorgesehen reduziert wird, verursacht zusätzliche Kosten.

Wie geht es weiter?

Als Nächstes startet die dritte und letzte Stufe des Planungsateliers. Auch in dieser ist wieder eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung vorgesehen – mit einer öffentlichen Veranstaltung, Forumssitzungen sowie einer Online-Beteiligung. Am Ende des Planungsateliers soll der Gemeinderat über die Art und Zahl der Planungsansätze entscheiden, die in der darauffolgenden Konsolidierungsphase von den Teams zu Entwicklungsentwürfen ausgearbeitet werden.