Verkehrsentwicklung im Neuenheimer Feld

Eines der zentralen Themen im Masterplanprozess ist das Thema der verkehrlichen Erschließung des Neuenheimer Feldes. Um hierfür zukunftsfähige Ideen entwickeln zu können, benötigen die Planer eine verlässliche Datengrundlage bestehend aus Struktur- und Verhaltensdaten der Bevölkerung, räumlichen Nutzungsstrukturen und Angaben zum Verkehrsangebot. Diese Grundlagendaten fließen in die Berechnungen so genannter Verkehrsmodelle ein.

Die Stadt Heidelberg erstellt aktuell einen neuen Verkehrsentwicklungsplan, der den strategischen Rahmen für alle Heidelberger Verkehrsprojekte bis 2035 bilden soll. Er soll alle Aspekte der Mobilität im Zusammenhang betrachten – das heißt sowohl die verschiedenen Verkehrsmittel (Bus, Bahn, Auto, Fahrrad und zu Fuß), als auch die Gründe für die Fortbewegung (Pendler, Wege oder Fahrten zur Schule, zum Einkaufen oder Sportverein) und künftige Bedarfe, die unter anderem aus den Prognosen zur Bevölkerung- und Arbeitsmarktentwicklung abgeleitet werden können.

Wichtiger Bestandteil: Verkehrsmodell

Das Verkehrsmodell bildet die Verkehrsströme im Heidelberger Stadtgebiet ab. Das Modell stellt sowohl das Verkehrsangebot (Straßen- und Liniennetze) als auch die Verkehrsnachfrage (Verhalten der Verkehrsteilnehmer) dar. Das Verkehrsmodell dient im Verkehrsentwicklungsplan der Analyse und Prognose des Verkehrsgeschehens sowie zur Bildung und Bewertung von Verkehrsszenarien für das Jahr 2035.

Welche Daten sind in das Verkehrsmodell eingeflossen?

Als Grundlage für die Anwendung des neuen Verkehrsmodells der Stadt Heidelberg für den Masterplan Neuenheimer Feld / Neckarbogen wurde eine sogenannte Pauschalprognose (Dokumentation Pauschalprognose) erstellt. Diese enthält prognostische Annahmen zur Entwicklung der Einwohnerzahlen und der Arbeitsplätze.

Zusätzlich wurden Verkehrsprojekte, die mit großer Wahrscheinlichkeit bis 2035 realisiert sind, eingearbeitet. Dazu gehört beispielsweise die Straßenbahntrasse durch die Bahnstadt, oder die neue Fuß- und Radbrücke über den Neckar.

Alle wichtigen Informationen zu den Strukturdaten, die in die Pauschalprognose eingegangen sind, sind in der „Dokumentation Pauschalprognose“ und den beiden Tabellenblättern Analyse 2015 und Prognose 2035 zu finden.

Verkehrsverhalten ist entscheidend für Verkehrsplanung

Wie viele Menschen fahren überwiegend Rad? Wie groß ist die Anzahl der Pendler, die mit dem Auto nach Heidelberg fahren. Wie viele Menschen nutzen den ÖPNV? Für die Verkehrsplanung ist das Verkehrsverhalten ganz entscheidend.

Informationen zum Verkehrsverhalten sind im „Mobilitätssteckbrief für Heidelberg“ und „Tabellenbericht zum Forschungsprojekt Mobilität in Städten“ enthalten.

Diese beiden Dokumente basieren auf Haushaltsbefragungen zum Verkehrsverhalten der Erhebungen des „Systems repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV)“ aus dem Jahr 2013. Die Ergebnisse der SrV 2013 sind für die Städte Heidelberg und Mannheim in das Verkehrsmodell eingeflossen.
Für die Umlandgemeinden gibt es keine entsprechenden Daten. Hier wurden Annahmen auf Basis der Studie Studie „Mobilität in Deutschland (MiD)“ aus dem Jahr 2008 getroffen.

Grundlagendaten Verkehrsmodell Neuenheimer Feld

I. Strukturdaten und Annahmen für Heidelberg: Pauschalprognose (IVAS, Juni 2019)

· Dokumentation Pauschalprognose

· Tabellenblatt Analyse 2015

· Tabellenblatt Prognose 2035

II. Verkehrsverhalten in Heidelberg: Forschungsprojekt Mobilität in Städten - SrV 2013 (TU Dresden, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Oktober 2014)

· Mobilitätssteckbrief für Heidelberg

· Tabellenbericht zum Forschungsprojekt Mobilität in Städten

III. Verkehrsverhalten in Umlandgemeinden - Annahmen

· Studie Mobilität in Deutschland 2008 (MiD)

IV. Weitere Informationen

· Fragezeit GR am 27.06.19 (0049/2019/FZ)

Vortrag PD Dr.-Ing. habil. Christian Schiller: Möglichkeiten und Grenzen von Verkehrsmodellen